📰 Neues aus der Kryptowelt #137 - Bitcoin, Ethereum, Altcoins, DeFi

📊 Bitcoin zwischen Makrosturm und Millionenprognose

Steigende US-Schulden, institutionelle Zuflüsse und divergierende Strategien großer Akteure prägen die aktuelle Bitcoin-Dynamik. Während Bitwise ein Kursziel von 1,3 Mio.$ bis 2035 ausruft, warnt JPMorgan vor kurzfristiger Unterbewertung und Peter Thiel sieht strukturelle Risiken im Bitcoin-Treasury-Modell.

Die Marktsituation bleibt angespannt: Inflationsdruck, Insiderverkäufe und Chinas Bankenprobleme belasten Aktien- wie Kryptomärkte gleichermaßen. Dennoch zeichnen große Investoren ein bullishes Langfristbild. Bitwise rechnet in seinem neuesten Bericht mit einem BTC-Preis von 1,3 Mio.$ bis 2035 - das entspräche einem jährlichen Zuwachs von 28,3%. Grundlage sei der Mix aus Angebotsknappheit, institutioneller Nachfrage und makroökonomischem Gegenwind.

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Tatsächlich übersteigen die täglichen BTC-Käufe von Unternehmen wie Strategy das Mining-Angebot um das Sechsfache. Über 35 börsennotierte Firmen halten inzwischen jeweils mehr als 1.000 BTC. Strategy selbst liegt mit 632.457 BTC an der Spitze - und verzeichnet aktuell über 25 Mrd.$ an nicht realisierten Gewinnen.

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JPMorgan stützt diesen Trend mit einer eigenen Analyse: Im Vergleich zu Gold sei Bitcoin unterbewertet - ein Kursziel von 126.000$ bis Jahresende sei gerechtfertigt. Gleichzeitig sorge sinkende Volatilität für mehr Planbarkeit und ziehe weitere institutionelle Anleger an.

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Doch das aggressive Aufkaufen durch Unternehmen bleibt nicht unumstritten. Laut Peter Thiel, der selbst massiv in Ethereum und Bitcoin investiert ist, könnten sogenannte "Bitcoin-Treasury Companies" in eine Schuldenfalle mit systemischem Risiko geraten. Fällt der Kurs zu tief, droht eine Abwärtsspirale durch sinkende Bewertungsaufschläge, Kapitalmangel und potenzielle Zwangsverkäufe.

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Derzeit liegt der innere Wert von Strategy-Aktien nur noch 1,4x über dem BTC-Bestand pro Aktie - im Februar waren es noch fast 2x.

Langfristig könnte Bitcoin tatsächlich von der Kombination aus Inflation, institutioneller Adoption und fixer Angebotsstruktur profitieren - das macht die Bitwise Prognose plausibel. Kurzfristig aber zeigt sich, wie fragil das Vertrauen in das Bitcoin-Treasury-Modell ist. Je stärker Unternehmen ihre Bilanz auf BTC ausrichten, desto stärker korreliert ihr Schicksal mit dessen Volatilität - ein Paradigmenwechsel mit hohem Risiko.

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👔 Ethereum - der Wall-Street-Token?

Ethereum gewinnt an institutioneller Relevanz. VanEck-CEO Jan van Eck bezeichnet ETH inzwischen als den „Wall-Street-Token“, da sich Banken im Zuge der Stablecoin-Adoption auf eine Blockchain-Infrastruktur festlegen müssten - und Ethereum hier den größten Nutzen biete.

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Diese Einschätzung untermauert die Marktdynamik: Spot-ETFs auf Ethereum verzeichneten zuletzt Zuflüsse von 1,83 Mrd. US-Dollar innerhalb weniger Handelstage - zehnmal so viel wie vergleichbare Bitcoin-Produkte. Große Verwalter wie Goldman Sachs gehören zu den größten Inhabern.

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Parallel konsolidiert sich die Marktstruktur: BlackRock hält mit seinem iShares ETF bereits 3,6 Mio. ETH - nur 200.000 weniger als Coinbase.

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Ethereum profitiert derzeit von gleich drei Strömungen: regulatorischer Klarheit bei Stablecoins, wachsendem institutionellem Kapital und technologischer Weichenstellung durch die Foundation. Doch diese Entwicklungen bringen auch Risiken mit sich - darunter die zunehmende Zentralisierung der Verwahrung, mögliche Governance-Verzerrungen durch ETF-Dominanz und technologische Abhängigkeit von Layer-2-Infrastrukturen. Ob Ethereum seinem Dezentralisierungsanspruch gerecht bleiben kann, ist offener denn je.

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🔎 Bitcoin in Firmenbilanzen: Strategien, Flops und neue Akteure

Immer mehr Unternehmen setzen auf Bitcoin in der eigenen Bilanz - mit teils gemischten Ergebnissen. Neue Strategien wie die Aufteilung von Wallets, ETH-Rotation oder massive Treasury-Pläne zeigen, wie unterschiedlich Unternehmen und ganze Staaten auf Marktvolatilität und Sicherheitsrisiken reagieren.

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El Salvador hat seine 6.274 BTC (rund 678 Mio.$) auf 14 Wallets verteilt, um das Risiko durch künftige Quantencomputer zu minimieren. Zwar gilt die Bedrohung derzeit als hypothetisch, doch laut der Bitcoin-Stelle des Landes steigt bei jeder Transaktion die Verwundbarkeit durch offengelegte Public Keys.

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Diese Maßnahme ist auch vor dem Hintergrund der Spannungen mit dem IWF zu sehen: Der zuletzt vereinbarte 1,4 Mrd. $-Deal verlangt eigentlich eine Zurückhaltung beim BTC-Engagement des Landes.

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Auch Unternehmen wie ARK Invest zeigen weiterhin starkes Interesse an Krypto-Unternehmen. Die Investmentgesellschaft von Cathie Wood erwarb erneut BitMine-Aktien im Wert von über 15 Mio.$ und hält nun über 300 Mio.$ in der Firma. Parallel wurden weitere Käufe bei Bullish, Robinhood und Block getätigt - trotz Kursverlusten bei BitMine. Deren ETH-Bestände gelten als Grund für das Vertrauen von ARK, zumal sie nun bei 7,5 Mrd.$ liegen.

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Doch nicht alle Firmen profitieren langfristig von BTC-Treasuries. GameStop, Empery Digital, Sequans oder K Wave Media verzeichneten zwar nach ihrer Bitcoin-Ankündigung Kursanstiege, rutschten dann aber oft unter Vorkrisenniveau.

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Besonders deutlich zeigt sich das bei Sequans: Die Firma plant den Kauf von 100.000 BTC bis 2030, beginnend mit einer 200-Mio.-$-Aktienemission. Dennoch verlor die Aktie zuletzt deutlich. Selbst bullishe Aussagen über langfristige Strategien konnten das Vertrauen nicht sofort stabilisieren.

Der Treasury-Trend spaltet sich: Während Pioniere wie El Salvador auf Sicherheit setzen und Investoren wie ARK gezielt auf ETH-Treasuries umschwenken, zeigen die Kursverläufe neuer BTC-Unternehmen die Grenzen des Modells. Bitcoin allein ist kein Allheilmittel für Unternehmenswert - strategisches Timing, Kommunikation und Fundamentaldaten bleiben entscheidend.

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⏸️ Altcoins im Wartemodus

Während der Bitcoin bereits von ETF-Zuflüssen profitiert, bleibt eine breit angelegte Altcoin-Rallye aus. Laut Bitfinex dürfte sich das erst mit neuen Investmentvehikeln für risikoreichere Assets ändern.

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Analysten erwarten, dass aktive Krypto-ETFs - inklusive Memecoin-Fonds - ab 2026 die Nachfrage ankurbeln könnten.

Die SEC zögert jedoch noch mit Entscheidungen zu Fonds auf Solana, XRP und anderen Altcoins. Derweil deuten Zuflüsse in Stablecoins und Chartmuster bei SOL, SUI und DOGE auf eine bevorstehende Marktrotation hin.

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Der verlängerte Konjunkturzyklus könnte die klassische Vierjahreslogik des Kryptomarktes brechen. Raoul Pal erwartet einen Altcoin-Schub ab Q1 2026 - begünstigt durch anhaltende Liquidität, geopolitische Entspannung und institutionelle Geduld. Gleichzeitig greifen erste Treasury-Unternehmen bereits vor und diversifizieren von Bitcoin in Altcoins. Ein Beispiel: Safety Shot implementierte BONK als Reservewährung - der Aktienkurs halbierte sich. Ex-Goldman-Analyst Josip Rupena warnt vor systemischen Risiken durch überdehnte Treasury-Strategien und zieht Parallelen zur Finanzkrise 2008.

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Die Regulierungsbehörden reagieren: In Deutschland wird die MiCA-Verordnung in nationales Recht überführt. Kernstück ist das zentrale Datenportal ESAP, über das Anleger künftig Zugriff auf Token-Informationen erhalten. Die BaFin soll dabei eine zentrale Rolle übernehmen. Gleichzeitig fallen bürokratische Pflichten für tokenisierte Wertpapiere weg - ein Signal für Marktoffenheit, aber auch für mehr Eigenverantwortung der Investoren.

Altcoins stehen unter doppeltem Erwartungsdruck: Makroseitig wartet der Markt auf Liquidität und regulatorische Klarheit, mikroseitig auf funktionierende Investmentvehikel und belastbare Use Cases. Die Strategie, sie wie Bitcoin zu behandeln - ob in ETFs oder Treasuries - ist riskant. Wer Altseason ruft, braucht mehr als Spekulation: robuste Infrastruktur, klare Regeln und institutionelle Nachfrage. Bis dahin bleibt der Markt fragmentiert - mit selektiven Gewinnern statt breiter Rallyes.

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🪶 DeFi unter Druck

Während DeFi-Protokolle die Demokratisierung des Finanzsystems versprechen, geraten sie zunehmend ins Visier staatlicher Regulierer und zentralisierter Finanzakteure. Laut Fold-CEO Will Reeves droht eine schleichende Assimilation: Smart Contracts sollen biometrische KYC-Prüfungen integrieren, während ETF-Produkte mit steuerlichen und rechtlichen Vorteilen Nutzer zurück in zentralisierte Strukturen locken.

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Für Reeves ist das ein Rückzugsgefecht, das DeFi überstehen wird - auch wenn Regulierung, juristische Risiken für Entwickler und Incentives den Fortschritt verzögern dürften.

Die Gefahren für die finanzielle Privatsphäre sind dabei real. Mit der Ablehnung des Falls Harper v. Faulkender hat der Supreme Court im Juni 2025 bestätigt, dass Transaktionen auf öffentlichen Blockchains keiner verfassungsrechtlichen Privatsphäre unterliegen. Analysten sprechen von einem Präzedenzfall, der Onchain-Zahlungen zur permanent überwachbaren Infrastruktur macht. Forensik-Firmen florieren - ihre Heuristiken identifizieren bereits über 60% aller angeblich illegalen Stablecoin-Transfers. Der Ruf nach Protokoll-Privacy wird lauter, denn: Nur 2,6% der US-Verbraucher planen bis 2026 mit Krypto zu zahlen - auch wegen fehlendem Datenschutz.

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Doch es gibt auch strukturellen Rückenwind. Mit Avalanche, Chainlink und Pyth bringen erstmals offizielle US-Institutionen makroökonomische Daten wie das BIP oder den PCE-Index auf die Blockchain - ein Meilenstein für transparente Staatsdaten. Avalanche verzeichnete infolge dieser Entwicklungen ein Transaktionswachstum von 66% und über 11,9 Mio. Transaktionen pro Woche.

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Gleichzeitig stellte Grayscale einen neuen ETF-Antrag für AVAX, während das Handelsministerium diese Integration als „Proof-of-Concept“ für Blockchain-Offenheit feiert. Auch bei der SEC türmen sich inzwischen 92 ETF-Anträge - darunter acht für Solana, sieben für XRP und mehrere für Ethereum-Staking-Fonds.

DeFi steht an einem Scheideweg: Auf der einen Seite die zunehmende Integration in staatliche und institutionelle Strukturen - auf der anderen Seite ein drohender Verlust seiner Kernprinzipien wie Offenheit, Selbstverwahrung und Privacy. Wer DeFi in ETFs oder regulierte Produkte presst, gewinnt institutionelles Kapital - verliert aber den Charakter eines global offenen Finanzsystems. Die Herausforderung ist nicht, ob DeFi überlebt - sondern wie.

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💎 1 BTC, der exklusivste Club der Welt

Nur rund 800.000 bis 850.000 Menschen weltweit besitzen mindestens einen ganzen Bitcoin - bei über 8 Milliarden Menschen entspricht das weniger als 0,02% der Weltbevölkerung.

Selbst unter den rund 560 Millionen Krypto-Nutzern (6,8%) erreicht nur ein Bruchteil die symbolische 1-BTC-Marke. Die Bitcoin Blockchain zählt zwar etwa 827.000-900.000 Adressen mit ≥1 BTC, doch viele davon gehören zu Börsen, institutionellen Verwahrern oder Nutzern mit verteilten Wallets.

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Besonders exklusiv wird die Zahl im Vergleich mit dem weltweiten Reichtum: Weniger als 900.000 Menschen besitzen 1 BTC oder mehr - aber es gibt rund 16 Millionen Millionäre. Ein ganzer Bitcoin ist damit statistisch seltener als ein Millionenvermögen. Und teuer! Bei Kursen über $100.000 ist das Erreichen der 1-BTC-Grenze nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein psychologisches Hindernis. Wer 120.000$ in eine volatile Einzelposition steckt, braucht Überzeugung und Risikobereitschaft.

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Doch der Wettbewerb um ganze BTC wird härter. Von den 21 Millionen Coins, die es jemals geben wird, sind Mitte 2025 bereits über 19,8 Millionen geschürft. Real bleiben weniger als 1,2 Millionen - abzüglich verlorener Keys, langfristiger HODLer und unzugänglicher Wallets. Die Verteilung ist drastisch ungleich: Nur 1,86% aller Adressen kontrollieren 90% der verfügbaren Coins. Die 100 größten Wallets halten zusammen über 58% des Angebots. Allein vier Adressen mit jeweils 100.000 bis 1 Million BTC besitzen 14% des gesamten Angebots. Und: Bitcoin-Schöpfer Satoshi Nakamoto wird ein Bestand von 750.000 bis 1,1 Millionen BTC zugeschrieben - im Gegenwert von bis zu 135 Milliarden Dollar.

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1 BTC klingt greifbar - ist es aber nicht. Preis, Verteilung und Zugang machen ihn zur echten Mangelware. Für die meisten Menschen bleibt ein ganzer Bitcoin unerreichbar - nicht nur wegen Geld, sondern wegen struktureller Barrieren. Der Mythos vom „Digital Gold“ ist real - aber nur für wenige wirklich zugänglich. Und genau das macht ihn so begehrt.

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