📰 Neues aus der Kryptowelt #136 - Bitcoin, Ethereum, Stablecoins

🏋️‍♂️ Bitcoin stellt 1.7% der globalen Geldmenge

Nach der Rede von US-Zentralbankchef Jerome Powell hellte sich die Stimmung an den Kryptomärkten deutlich auf. Der „Crypto Fear & Greed Index“ sprang von neutral auf „Gier“, während Bitcoin und Ethereum zweistellige Kursgewinne verzeichneten.

Viele Marktteilnehmer sehen in Powells Signal einer geldpolitischen Lockerung eine fundamentale Trendumkehr.

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Ein besonders dynamischer Wachstumstreiber könnte bald aus einer ganz anderen Ecke kommen: dem US-Rentenmarkt. Durch ein Dekret von Donald Trump dürfen 401(k)-Pensionsfonds seit kurzem Bitcoin-ETFs integrieren.

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Laut Bitwise könnten bereits moderate Allokationen von 1 % rund 122 Mrd. $ an frischem Kapital freisetzen - mit einem möglichen Kursziel von 200.000 $ bis Jahresende. Noch ambitioniertere Prognosen gehen von einer langfristigen Marktverlagerung aus, bei der Altersvorsorgevehikel zur stabilsten Bitcoin-Nachfragequelle werden.

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In diesem Zusammenhang stellt Bitcoin mittlerweile 1.7% der globalen Geldmenge (M2) dar. Treiber dieser Entwicklung sind die expansive Geldpolitik der Zentralbanken und die zunehmende Nachfrage nach hartem Geld.

Während Strategy weitere 430 BTC für über 51 Mio. $ erwirbt und damit den eigenen Bestand auf 629.376 Bitcoin erhöht, betont das Unternehmen, es wolle den Kurs nicht beeinflussen. Laut Investmentchef Shirish Jajodia agiert man rund um die Uhr am Markt - ohne gezielte Preismanipulation. Tatsächlich ist der Kursverlauf nach Strategy-Käufen inkonsistent, was diese These stützt. Laut Investmentchef Shirish Jajodia agiert man rund um die Uhr am Markt - ohne gezielte Preismanipulation. Tatsächlich ist der Kursverlauf nach Strategy-Käufen inkonsistent, was diese These stützt.

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Zeitgleich mehren sich die Zweifel in der Bitcoin-Community. Veteranen wie Preston Pysh kritisieren, dass institutionelle Derivate, ETFs und Verwahrungsmodelle die ursprüngliche Idee einer dezentralen Selbstverwahrung aushöhlen. Der Kult um Eigenverantwortung, so Pysh, werde zunehmend vom Narrativ der Integration in das klassische Finanzsystem verdrängt. Dass dieser Wandel nicht nur ideologisch, sondern auch strukturell erfolgt, zeigt der Trend zu Bitcoin-basierten Firmenreserven - ein Phänomen, das nicht nur Strategy, sondern auch Unternehmen wie KindlyMD oder Metaplanet verstärken.

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Die Verbindung von Zinspolitik, makroökonomischer Liquidität und Krypto-Adoption wird immer offensichtlicher. BTC hat sich als geldpolitischer Indikator etabliert - und als Frühwarnsystem gegen globale Entwertung. Doch mit jeder neuen Adoptionswelle durch Institutionen wächst auch die Gefahr: Bitcoin wird zum Anlageprodukt unter vielen. Die Frage bleibt, ob sein dezentraler Kern diesem Trend standhält - oder sich ihm langfristig unterordnet.

Bitcoin steht an einem Scheideweg: Einerseits erreicht die institutionelle Nutzung neue Dimensionen - von Pensionsplänen bis Treasury-Reserven. Andererseits wächst die Entfremdung zwischen Ideologie und Realität. Wenn regulatorische Kompromisse, zentrale Verwahrungsmodelle und ETF-Dynamiken dominieren, stellt sich die Frage: Was bleibt vom Selbstverwahrungsversprechen, das Bitcoin groß gemacht hat?

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💎 Neues Allzeithoch für Ethereum

Ethereum steht vor einer neuen institutionellen Phase: Spot-ETFs verzeichneten allein am 21. August Zuflüsse von 287 Millionen US-Dollar - angeführt von BlackRock und Fidelity. Nach vier Tagen mit Abflüssen stieg das gesamte ETF-Volumen wieder auf 27,66 Mrd. $, was 5,31 % des zirkulierenden ETH-Angebots entspricht.

Die starke Nachfrage trieb den Kurs über sein Allzeithoch von 2021 hinaus. Am Freitag erreichte ETH 4.870 $, ein Plus von über 250 % seit dem April-Tief.

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Parallel dazu setzen Unternehmen wie SharpLink und BitMine ihre Käufe fort: Gemeinsam halten 69 Firmen inzwischen über 4,1 Millionen ETH (3,4 % des Gesamtangebots), Tendenz steigend.

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SharpLink investierte allein 667 Mio. $ zu nahezu Höchstkursen und nutzt seine ETH nun für Staking. Auch BitMine stockte um 373.000 ETH auf - ihre Bestände summieren sich auf 1,52 Millionen ETH im Wert von rund 6,6 Mrd. $.

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Während die On-Chain-Aktivität um 63 % zunahm und Futures-Märkte 69 Mrd. $ offenes Volumen melden, warnen Analysten vor saisonalen Rücksetzern im September. Historisch performte ETH in diesem Monat nach August-Rallyes meist schwach.

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Doch mit den strukturellen Zuflüssen aus ETFs und Firmenkassen könnte sich das Muster 2025 erstmals durchbrechen.

Die institutionelle Nachfrage nach Ethereum hat eine neue Qualität erreicht - sowohl in Volumen als auch in strategischer Ausrichtung. Während ETFs Kapital anziehen, bauen Treasury-Unternehmen wie BitMine oder SharpLink massive ETH-Reserven auf und staken diese aktiv. Die Folge ist eine Angebotsverknappung, die selbst mögliche Korrekturen im saisonal schwachen September auffangen könnte. Doch die Kehrseite: Mit zunehmender Konzentration bei institutionellen Haltern droht ein schleichender Kontrollverlust über das Netzwerk - insbesondere wenn ETH-Positionen stärker zur Bilanzkosmetik als zur aktiven Netzwerkbeteiligung genutzt werden. Langfristig wird sich zeigen, ob Ethereum seine Dezentralität inmitten dieser Kapitalflut bewahren kann.

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💵 Die geopolitische Zukunft des Digitaldollars

Coinbase prognostiziert, dass der Stablecoin-Markt bis 2028 auf 1,2 Billionen US-Dollar anwachsen könnte - getragen von regulatorischer Klarheit und dem US-Dollar als digitalem Anker. Besonders Tether und Circle gewinnen als Käufer von US-Staatsanleihen an makroökonomischer Bedeutung.

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Die Nachfrage könnte mittelfristig sogar Auswirkungen auf das Renditeniveau dreimonatiger Treasuries haben. Grundlage dieser Prognose ist das für 2027 geplante „GENIUS“-Gesetz, das Stablecoins in den USA umfassend regulieren soll.

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Doch parallel läuft eine politische Gegenbewegung: Im Repräsentantenhaus wurde im Rahmen des Verteidigungshaushalts ein faktisches Verbot für digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) eingebracht.

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Die Federal Reserve dürfte demnach künftig keine eigene digitale Währung mehr entwickeln oder testen - mit Ausnahme offener, genehmigungsfreier Stablecoins. Die Maßnahme ist Teil eines republikanischen Strategiewechsels und steht in Zusammenhang mit der Trump-Deklaration zur Ablehnung von CBDCs.

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Stablecoins entwickeln sich vom Marktphänomen zur geopolitischen Machtfrage. Während ein staatlicher Digitaldollar politisch blockiert wird, stärken die USA durch die Hintertür private Dollar-Token - mit potenziell globalen Folgen für Kapitalmärkte, Währungswettbewerb und die Rolle des Staates im digitalen Geldsystem.

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🌎 Die neue Währungsordnung

In der globalen Debatte um digitales Zentralbankgeld zeichnet sich eine immer deutlichere Frontlinie ab: Während Europa den digitalen Euro auf öffentlichen Blockchains wie Ethereum oder Solana testen will, setzt Russland auf Zwangsnutzung und Kontrolle, und die USA ringen mit DeFi-Gesetzen und Überwachungstechnologien.

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Die Europäische Zentralbank prüft laut Financial Times, ob der digitale Euro künftig über transparente Netzwerke wie Ethereum oder Solana laufen könnte - ein potenzieller Kurswechsel weg von geschlossenen Infrastrukturen. Die Offenheit dieser Blockchains steht dabei symbolisch für ein europäisches Gegengewicht zur chinesischen Strategie, bei der CBDCs vollständig staatlich kontrolliert werden. Die Diskussion wird vor dem Hintergrund zunehmender Dominanz US-geprägter Stablecoins geführt, die Europas Währungsautonomie herausfordern.

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Gleichzeitig treibt Russland mit seinem digitalen Rubel eine verpflichtende Einführung für Großunternehmen ab 2026 voran - trotz massiver Skepsis in der Bevölkerung. Laut der National Rating Agency könnte das Projekt ab 2029 jährlich bis zu 3,25 Mrd. $ in die Wirtschaft bringen. Banken sehen sich jedoch mit hohen Umstellungskosten und möglichen Einnahmeverlusten konfrontiert. Zugleich wird der digitale Rubel auch als geopolitisches Werkzeug genutzt: Russland setzt ihn bereits im Außenhandel ein - neben Bitcoin und USDT.

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In den USA wiederum droht die Debatte, um digitale Identitäten in DeFi zu eskalieren. Das Finanzministerium erwägt, KYC-Checks direkt in Smart Contracts zu integrieren - eine Idee, die von Kritikern mit „Überwachung im Wohnzimmer“ verglichen wird. Zwar sollen neue Standards wie Zero-Knowledge-Proofs und dezentrale Identitätsprotokolle (DID) datensparsame Alternativen ermöglichen, doch das Grundprinzip der Erlaubnisfreiheit steht auf dem Spiel.

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Die globale Auseinandersetzung um digitales Geld ist längst kein technisches Projekt mehr, sondern ein geopolitischer Verdrängungswettbewerb. Während Europa um Offenheit und Kompatibilität ringt, testet Russland Kontrolle und Zwang - und die USA schwanken zwischen Innovation und Überwachung. Wer das Rennen gewinnt, wird nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die Regeln des digitalen Finanzsystems der Zukunft schreiben.

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