📰 Neues aus der Kryptowelt #140 - Bitcoin, Fed, Ethereum, Stablecoins, Altcoin-Rotation, Krypto-Regulierung, Krypto-Treasuries

🏦 Bitcoin, Fed & der nächste große Makro-Katalysator

Der Kurs von Bitcoin könnte bald von makroökonomischer Seite neuen Auftrieb erhalten: Galaxy-CEO Mike Novogratz sieht die Entscheidung über den nächsten Vorsitz der US-Notenbank als potenziell größten Bullen-Katalysator für den Kryptomarkt.

Sollte Donald Trump wie angekündigt einen expansiv denkenden Kandidaten nominieren, könnte Bitcoin laut Novogratz bis auf 200.000 US-Dollar steigen - auch wenn dies ökonomisch riskant wäre.

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Eine erste Zinssenkung der Fed wurde im September bereits umgesetzt, die Märkte bleiben jedoch unsicher: FOMC-Mitglieder sind uneins über weitere Schritte 2025, während Fed-Chef Powell keine weiteren Senkungen bestätigen wollte. Trotzdem bleiben Analysten optimistisch.

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Laut Grayscale, 21Shares und Swyftx könnten niedrigere Zinsen, regulatorische Fortschritte und der Stablecoin-Boom im vierten Quartal signifikante Kapitalzuflüsse auslösen - mit positiver Kettenreaktion auf Altcoins.

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Die Märkte preisen derzeit ein vorsichtig optimistisches Szenario ein. Doch Novogratz warnt: Sollte Trump tatsächlich einen ultra-lockeren Kandidaten ernennen, könnte dies einen „Oh-Shit-Moment“ auslösen - mit Turbulenzen für den US-Dollar und einem sprunghaften Anstieg bei Gold und Bitcoin.

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🏋️‍♀️ Ethereum im Stresstest

Ethereum erlebt aktuell die stärkste Marktbereinigung seit Jahren. Innerhalb weniger Stunden wurden über 1,5 Mrd. US-Dollar an gehebelten Positionen liquidiert - der größte De-Leverage seit 2021. Mehr als 400.000 Trader waren betroffen, vor allem Long-Positionen wurden zwangsweise aufgelöst.

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Der ETH Kurs fiel unter 4.000 US-Dollar, konnte sich jedoch rasch stabilisieren. Historisch wirken solche Resets wie ein Ventil: Überhitzte Märkte werden abgekühlt, das Open Interest sinkt und eine gesündere Marktstruktur entsteht. Daten zeigen zudem, dass Anleger ihre ETH zunehmend von Börsen abziehen, was das Angebot an verkaufsbereiten Coins verringert.

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Gleichzeitig bleibt der Optimismus groß. Viele Investoren sprechen von einem möglichen „Superzyklus“, der den klassischen Vierjahreszyklus sprengen könnte. Die zunehmende Integration von Ethereum in die Finanzwelt - etwa durch Hashdex' erweiterten den Kryptoindex-ETF mit XRP und Solana oder den Einstieg großer Unternehmen - nährt diese Hoffnung.

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BitMine sieht vor allem den Eintritt der Wall Street und den Einsatz von KI-Agenten als Katalysatoren: KI-Systeme brauchen neutrale Plattformen und natives digitales Geld, was Ethereum als größte Smart-Contract-Plattform in eine Schlüsselrolle bringen könnte. Dennoch bleiben Skepsis und Divergenz: Citi hat sein Kursziel für ETH zum Jahresende auf 4.300 US-Dollar gesenkt - deutlich unter dem Allzeithoch von 4.953 US-Dollar.

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Technologisch rückt das Fusaka-Upgrade im Dezember in den Fokus. Es soll die Blob-Kapazität mehr als verdoppeln und mit PeerDAS (Peer Data Availability Sampling) einen neuen Standard setzen. Statt vollständiger Daten laden Nodes künftig nur kleine „Chunks“ und überprüfen statistisch deren Vollständigkeit. Diese Architektur entlastet Layer-1, verbessert die Skalierbarkeit von Layer-2-Rollups und senkt Transaktionskosten.

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Die Core-Developer planen eine konservative Einführung mit zwei BPO-Forks, um die Blob-Limits schrittweise von neun auf 21 zu erhöhen. Parallel laufen Testnetze und ein 2 Mio.-US-Dollar-Bug-Bounty-Programm, um die Sicherheit des Codes zu gewährleisten.

Gleichzeitig ist die Staking-Exit-Queue so lang wie nie, was das Vertrauen in das Netzwerk einerseits zeigt, aber auch potenziellen Verkaufsdruck birgt. Vitalik Buterin verteidigte die langen Wartezeiten mit dem Argument, dass sie die Vertrauenswürdigkeit der Chain sichern. Diese Gemengelage aus Abflüssen, Staking-Spannungen und technologischem Fortschritt schafft ein komplexes Bild: kurzfristige Volatilität, aber ein mögliches Fundament für langfristiges Wachstum.

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🎯 Stablecoins im Ziel

Der globale Stablecoin-Markt wächst rasant - mit geopolitischen und geldpolitischen Konsequenzen. Laut Moody's ist die weltweite Verbreitung von Stablecoins eine ernsthafte Bedrohung für die geldpolitische Souveränität vieler Länder.

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Insbesondere Schwellenländer seien gefährdet, wenn ihre Bürger Bankeinlagen zugunsten von Stablecoins aufgeben. Die Folge: Zentralbanken verlieren Einfluss auf Zinspolitik, Wechselkurse und Kapitalflüsse. Das Phänomen der „Cryptoization“ - die schleichende Ersetzung nationaler Währungen durch Kryptowährungen - drohe ganze Volkswirtschaften zu destabilisieren. Zwar schreitet die Regulierung voran, aber Moody's sieht noch immer fragmentierte Regeln: Weniger als ein Drittel der Länder verfüge über ein umfassendes Regelwerk.

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In den USA verfolgt die Trump-Regierung eine konträre Strategie. Präsidentensohn Eric Trump bezeichnet Stablecoins als „Retter des US-Dollars“ und promotet mit USD1 einen eigenen, mit der Familie Trump verknüpften Stablecoin. Kritiker sprechen von eklatanten Interessenkonflikten. Trotzdem wurde der GENIUS Act verabschiedet, der Stablecoins einen regulatorischen Rahmen gibt - allerdings ohne Maßnahmen gegen mögliche private Bereicherung durch Regierungsakteure.

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Eric Trump argumentiert, Stablecoins könnten die globale Rolle des Dollars absichern, etwa durch digitale Staatszahlungen. Der FED-Gouverneur Waller stimmt dem grundsätzlich zu, ebenso wie mehrere Fintech-CEOs. Doch die Sorge bleibt: Ist die Dollar-Dominanz mit Stablecoins gesichert oder wird sie langfristig untergraben?

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Europa geht einen anderen Weg - mit dem Ziel strategischer Autonomie. Neun Großbanken aus acht Ländern, darunter ING, UniCredit und DekaBank, entwickeln gemeinsam einen Euro-Stablecoin nach MiCA-Regeln. Ziel: ein standardisiertes, europäisches Zahlungsinstrument für grenzüberschreitende Zahlungen, programmierbare Transaktionen und digitale Vermögensabwicklung. Parallel hat Société Générale bereits mit dem USDCV einen von BaFin und MiCA regulierten US-Dollar-Stablecoin gestartet - ein Schritt, an institutionelle Kunden adressiert. Auch andere Projekte wie EURCV, EURAU oder USDG zeigen: Europa will Stablecoins unter strenger Aufsicht halten und nicht US-Marktführer wie Tether dominieren lassen. EZB-Präsidentin Lagarde mahnt zur Wachsamkeit: Außerhalb der MiCA-Zone emittierte Stablecoins könnten Instabilität erzeugen - und die Vorherrschaft des US-Dollars ungewollt verstärken.

Der Wettlauf um Stablecoins ist längst geopolitisch. Die USA setzen auf Deregulierung, Eigeninteressen und Dollar-Verteidigung per Tokenisierung. Europa antwortet mit einem regelbasierten, bankennahen Modell. Doch Moody's mahnt: Ohne globale Harmonisierung drohen Instabilität, Kapitalflucht und Kontrollverlust - nicht nur für Schwellenländer. Die Frage bleibt offen: Ist der Stablecoin das neue Schlachtfeld monetärer Souveränität?

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📊 Altcoin-Rotation & Layer-1-Showdown

Im dritten Quartal 2025 zeichnet sich eine markante Verschiebung innerhalb des Kryptomarktes ab: Während Bitcoin trotz eines Allzeithochs an relativer Stärke einbüßte, verzeichneten viele Altcoins und Layer-1-Blockchains eine auffällige Dynamik.

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Grayscale spricht gar von einer „neuen Art“ Altcoin-Season - mit Stablecoin-Regulierung, institutionellen Zuflüssen und zentralisierten Börsen als Treiber.

Besonders profitiert haben Smart-Contract-Plattformen, die durch regulatorische Klarheit im Stablecoin-Bereich und technische Weiterentwicklungen neue Nutzer gewinnen konnten. Der Erfolg stützt sich dabei nicht mehr nur auf Spekulation, sondern zunehmend auf reale Anwendungsfälle: DeFi, NFTs, tokenisierte Assets und Kooperationen mit Großunternehmen wirken als strukturelle Wachstumstreiber. Auch die Genehmigung multi-assetbasierter ETFs durch die SEC dürfte die Nachfrage zusätzlich stützen.

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Layer-1-Blockchains wie Solana, Near oder BNB Chain stehen dabei im Zentrum des Geschehens. Sie bilden die Basisschicht für dezentrale Anwendungen und zeichnen sich zunehmend durch hohe Nutzerzahlen aus: Solana etwa zählt 57 Mio. monatlich aktive Adressen, Near 51 Mio. und die BNB Chain 46 Mio. Auch Ethereum, obwohl mit regulatorischen Hürden und Skalierungsfragen konfrontiert, bleibt mit 9,6 Mio. aktiven Nutzern ein zentraler Akteur. L2-Lösungen wie Base oder Arbitrum ergänzen das Ökosystem durch günstige Transaktionen und einfache Onboarding-Prozesse.

Allerdings bleibt die Nutzerbindung eine Herausforderung. Die Einstiegshürden für Neueinsteiger sind hoch, die Konkurrenz zwischen L1 und L2 verschärft sich und aufgeblähte Nutzungsmetriken (z. B. durch Bots) erschweren die reale Einordnung. Die Branche reagiert mit Gamification, nutzerfreundlichen Wallets und neuen Standards zur Tokenisierung von Assets. Plattformen wie Algorand versuchen dabei, technologische Innovationskraft mit langfristiger Vision zu verbinden.

Die Dynamik des dritten Quartals zeigt: Altcoins und Layer-1-Netzwerke holen nicht wegen Bitcoin-Schwäche auf, sondern weil sie strukturelle Probleme des Ökosystems adressieren - etwa durch regulatorische Konformität, reale Use-Cases und besseres Nutzer-Onboarding. Doch Wachstum allein ist kein Qualitätsmerkmal. Ohne glaubwürdige Dezentralisierung, nachhaltige Adoption und Schutz vor künstlich aufgeblähten Metriken droht vielen Netzwerken die Relevanzblase schneller zu platzen, als sie gefüllt wurde.

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⚖️ Krypto-Regulierung im Umbruch

Während in Europa über die umstrittene „Chatkontrolle“ gestritten wird, formieren sich in den USA und Großbritannien neue Allianzen für Krypto-Regulierung. Zugleich steht in Washington eine wichtige Personalentscheidung an: Wer wird neuer CFTC-Chef?

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Nach fast einem Jahr im Amt hat die CFTC noch immer keinen permanenten Vorsitzenden. Medienberichten zufolge werden mehrere Kandidaten gehandelt, darunter Michael Selig (SEC Crypto Task Force), Tyler Williams (Berater im US-Finanzministerium, Ex-Galaxy Digital), Ex-CFTC-Kommissarin Jill Sommers, NCUA-Chef Kyle Hauptman und Anwalt Josh Stirling. Sie alle bringen Erfahrung mit Digital Assets mit; manche plädieren für mehr Rechtssicherheit, andere betonen Verbraucherschutz.

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Parallel dazu haben die USA und das Vereinigte Königreich eine transatlantische Taskforce zu digitalen Vermögenswerten gegründet, die binnen 180 Tagen Empfehlungen zur Marktregulierung vorlegen soll. Ziel ist, länderübergreifend Standards zu prüfen und Innovation zu ermöglichen.

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In Europa steht die geplante EU-Chatkontrolle weiter in der Kritik. Vitalik Buterin warnt, dass das Vorhaben Privatsphäre und Vertrauen in verschlüsselte Kommunikation untergraben und Nutzer zu dezentralen Web3-Alternativen treiben könnte. Er plädiert gleichzeitig für offene, verifizierbare Infrastrukturen in Schlüsselbereichen wie Finanzen, Gesundheit und Governance, um Machtkonzentration und Missbrauch vorzubeugen.

Die globale Krypto-Regulierung wird zunehmend zum Infrastruktur-Thema. In den USA und UK setzt man auf Kooperation und neue Aufsichtsmodelle, während die EU mit ihrer Chatkontrolle unbeabsichtigt dezentrale Plattformen stärkt. Wer künftig die CFTC führt, könnte maßgeblich bestimmen, ob die USA den eingeschlagenen Weg Richtung „klarer Rahmen“ fortsetzen oder stärker auf Durchsetzung setzen.

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🧼 Krypto-Treasuries, eine Blase?

Bitcoin-Treasury-Unternehmen wie Strategy, Metaplanet oder andere gelten als Symbol einer neuen Phase institutioneller Adoption. Doch Experten warnen: Der Hype erinnere gefährlich an die Dotcom-Blase.

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Laut Ray Youssef, Gründer der NoOnes App, wiederholen sich die Fehler der 2000er-Jahre - überzogene Erwartungen, schwache Geschäftsmodelle, fehlende Einnahmen. Viele Krypto-Treasuries seien schlecht aufgestellt: keine operativen Umsätze, hohe Schulden, riskante Altcoin-Bestände. Das könne im nächsten Abschwung zu Notverkäufen und neuen Bärenmärkten führen.

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Strategy setzt trotz Kritik auf Expansion: Im September kaufte das Unternehmen weitere 850 BTC im Wert von rund 100 Mio. US$, besitzt nun über 639.000 BTC. Der Trend geht jedoch zu kleineren Käufen. Michael Saylor warnt vor sinkender Marktvolatilität - „Bitcoin wird langweilig“, so sein Fazit.

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Auch geopolitisch ist das Thema brisant: Sollte der US-Staat selbst eine nationale BTC-Reserve aufbauen, drohen laut OKX-Manager Rafique massive Marktverwerfungen. Preismanipulation, Abhängigkeit von politischen Zyklen und Vertrauensverlust in den US-Dollar könnten zu globalen Liquidationen führen.

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Krypto-Treasuries stehen an einem Scheideweg. Während sie institutionelle Nachfrage sichtbar machen, sind viele strukturell fragil. Der Vergleich mit der Dotcom-Blase wirkt nicht reißerisch, sondern realistisch - zumal eine nationale BTC-Reserve als makroökonomisches Pulverfass fungieren könnte. Die Stabilität der Bitcoin-Idee steht dabei auf dem Spiel.

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